Highlights an der Côte d’Azur

Im August bin ich für 8 Tage an die Côte d’Azur geflogen. Mit Côte d’Azur ist Frankreichs Mittelmeerküste unzwar die 250 Kilometer von Menton bis nach Cassis gemeint. Mal abgesehen vom Schickimicki kann man in durchsichtigem Wasser beim Schnorcheln alles um sich herum vergessen, durch gemütliche kleine Gassen schlendern und beim Eisessen den Sommertag ausklingen lassen oder auf einem Coast Walk in der Natur neue Kraft tanken. Hier kommen die Orte, die ich besucht habe mit vielen Insider-Tipps für eure eigene Reise an Frankreichs Azurblaue Küste.

Grasse

Grasse gilt als Welthauptstadt des Parfüms und hat auch einen literarischen Hintergrund: Die Stadt ist Schauplatz des Romans „Das Parfüm“ von Patrick Süskind. Viele Parfumhäuser wie Fragonard, Molinard und Galimard bieten kostenlose Führungen ohne Anmeldung auf allen Sprachen durch ihre Parfumfabriken an. Ich habe mich für Fragonard entschieden und war nach dieser Tour begeistert! Man lernt so viel über die Geschichte des Parfums, dessen Herstellung, Zusammensetzung und über die Ausbildung zum Parfumeur. Jetzt kenne ich sogar den Unterschied zwischen Kopf-, Herz-,und Basisnote. Die ganze Zeit über darf man an vielen Düften schnuppern, sie erraten und am Ende auch kaufen. Nächstes Mal wenn ich in Grasse bin, möchte ich mir das Internationale Museum der Parfümerie, das weltgrößte Museum, das sich dem Thema Parfum widmet, anschauen. Für mich als Parfumliebhaberin ist diese Stadt das Paradies!

Aber auch außerhalb des Parfum-Wahnsinns hat Grasse einiges zu bieten. Man kann herrlich durch die kleinen Gassen, die im Sommer kühlen Schatten bieten, spazieren und die pastellfarbenen Häuser und den Ausblick auf die Hügel des Hinterlandes der Côte d’Azur genießen.

Cannes

Solche schicken Yachten und Autos wie in Cannes habe ich tatsächlich noch nirgendwo gesehen. Die Stadt strotzt nur so von Schönen und Reichen und von neugierigen Touristen, die sich das nicht entgehen lassen wollen. Ein Spaziergang an der berühmten Promenade de la Croisette entlang muss daher unbedingt sein. Vielleicht läuft einemd abei auch der ein oder andere Promi über den Weg.

An der Côte d’Azur gibt es viele private Strände, das bedeutet man muss für sie bezahlen. Man erkennt sie meist an Sonnenschirmen. Man zahlt für einen Schirm, eine Liege und den Service am Platz. Wo keine Schirme stehen sind die Strandabschnitte „public“ und jeder darf sie nutzen. In Cannes gibt es ganz links und ganz rechts der Promenade de la Croisette Strandabschnitte, die für jeden zugänglich sind. Der Sand ist toll, das Wasser super durchsichtig und irgendwie ist die ganze Zeit was los. Im 10-Minuten-Takt startet und landet zum Beispiel ein Hubschrauber.

Cap d’Antibes

Das Cap d’Antibes ist eine kleine Wohlfühloase, die nicht so sehr überlaufen ist, wie viele andere Orte. Das Cap bietet 2 Strände, im Osten den Plage de la Garoupe und im Westen den Plage des Ondes. Um zum Cap d’Antibes zu kommen, ist ein Auto sinnvoll. Auf dem Cap selbst, kann man auch einiges zu Fuß machen. Vom Plage de la Garoupe aus gibt es zum Beispiel einen 8 Kilometer langen Coast-Walk um das Cap d’Antibes herum.

Für den Walk auf jeden Fall Turnschuhe anziehen und sich eincremen, denn es gibt kaum Schatten. Im Hochsommer würde ich tatäschlich empfehlen schon gegen 7, spätestens 8 Uhr los zu gehen, sonst wird es viel zu heiss. Außerdem Bade- und Schnorchelsachen nicht vergessen.

Wenn man früh morgens los geht, kann es gut sein, dass man ganz alleine ist und einem höchstens mal ein Jogger entgegen kommt oder ein Boot vorbei fährt. Man kann die Ruhe und die Natur genießen und wandert auf mal befestigtem, mal unbefestigtem Weg an den Klippen am Meer entlang. Außerdem sieht man jede Menge Luxusvillen. Und die ganze Zeit liegt dieser mediterrane Meer-Pinien-Geruch in der Luft.

Und dann erreicht man endlich eine Badestelle mit türkis durchsichtigem Wasser und es ist der erfrischendste Moment, wenn man verschwitzt ins kühle Nass springt. Es gibt dort eine kleine Plattform mit Leiter und man kann beim Schnorcheln bis zum Boden gucken und tolle Fische sehen. Manchmal gibt es beim Cap d’Antibes Feuerquallen-Plagen. Deshalb immer die Augen offen halten oder sich bei Einheimischen erkundigen.

Wenn man dachte, die Erfrischung in dem wundervollen Wasser war das Highlight, kommt man am Ende des Walks von oben auf die Baie des Milliardaires zu und hat einen Ausblick zum träumen und auch dort nochmal einen kleinen Strand zum abkühlen.

Am Abend unbedingt ein paar Snacks und einen Vino mitnehmen und am Plage des Ondes neben vielen Einheimischen den Abend bei einem unglaublichen Sonnenuntergang ausklingen lassen.

Saint-Paul-de-Vence

Ungefähr 35 Minuten mit dem Auto von Antibes, liegt Saint-Paul-de-Vence. Ein mittelalterliches malerisches Städtchen mit gut erhaltenen Befestigungsanlagen. Es haben sich dort viele Künstler niedergelassen, was sich an den vielen Ateliers und Galerien in den Gassen wiederspiegelt. In der ganzen Stadt gibt es unglaublich schöne Foto-Motive!

Ich würde so 2-3 Stunden einplanen. Geparkt haben wir kostenlos bei der Fondation Meaght, einem modernen Kunstmuseum, etwas außerhalb auf dem Hügel La Colline des Gardettes und haben von da den kostenlosen Shuttlebus in die Stadt und zurück genommen.

Èze

Èze ist ein kleines wunderschönes Bergdörfchen. Von Èze-sur-mer nach Èze gibt es einen 2 Kilometer langen Wanderweg mit Meerblick, der auf 400 m ansteigt und chemin de Nietzsche heißt. Im August war es aber sehr warm, sodass wir die Serpentinen mit dem Auto hoch gefahren sind und geparkt haben wo es nur noch zu Fuß weiter ging. Von da aus muss man nach oben ins Dorf durch verträumte Gassen laufen. Und dieser Aufstieg ist bei den Temperaturen schon mühevoll. Es soll wohl auch einen Shuttle-Bus geben.

Aus dem Internet kannte ich die schönen Bilder mit Aussicht aufs Meer und war ganz enttäuscht, als ich den ganzen Weg über nicht einmal das Meer zu Gesicht bekam. Oben angekommen, erwartet einen dann aber der Jardin Exotique, ein exotischer Garten für den man 6 Euro Eintritt zahlen muss. Mit einem Studentenausweis bekommt man ermäßigten Eintritt. Wir haben hin und her überlegt und uns dann dafür entschieden. Es ist ein großer exotischer Berggarten auf einem Hang mit einem Wasserfall, Kakteen, Sukkulenten und vielen anderen Pflanzen. Das Highlight: Die malerische Aussicht auf die umliegenden Berge und das Mittelmeer! Der Jardin Exotique gehört bei bei einem Besuch in Èze absolut dazu.

Es lässt sich übrigens nicht leugnen, dass Èze sehr touristisch ist. Die Touristen kommen aus Scharen aus den Reisebussen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch allemal, allein schon für die einmalige Aussicht. Im Parkautomaten muss man vorher auswählen wie lange man bleiben möchte. Ich würde 2-3 Stunden empfehlen.

Nizza

Nizza ist die fünftgrößte Stadt Frankreichs. Praktisch ist, dass man ganz einfach vom Flughafen Nizza mit dem Bus in die Stadt kommt. Es ist eben eine Großstadt und für mich zumindest, im August bei gefühlten 40 Grad, nicht zu empfehlen. Zu anderen Jahreszeiten und für einen Wochenendtrip ist die Stadt bestimmt super, denn sie hat vieles zu bieten.

Die Promenade des Anglais ist eine sieben Kilometer lange Straße in Nizza, direkt am Meer mit Uferpromenade zum Spazieren oder Sport machen. Am Strand ist steil abfallend und hat keinen Sand, sondern Kieselsteine, also nicht optimal für einen Badeurlaub.

Wenn man durch die hübsche Altstadt flaniert und über den Markt Marché Aux Fleurs auf dem Cours Saleya spaziert, ist mein Tipp: Socca de Nice probieren! Das ist ein Teigfladen aus Kichererbsenmehl, der frisch im Steinofen gebacken und als Snack verkauft wird.

Mein Highlight in Nizza: Ganz links, am Ende des Strandes, liegt der Colline de Château auf einem Berghügel zwischen dem Hafen und Nizzas histroischer Altstadt. Es gibt mehrere Ebenen um die Aussicht zu genießen. Man kann die Promenade des Anglais sehen, aber auch auf den Hafen gucken. Oben gibt es einen grossen Park, Wasserfall, Kiosk und viele Plätze zum Chillen.

Übrigens: In Nizza knallt es jeden Tag um 12:00, sodass die Erde bebt! Sir Thomas Coventry, der von 1860 bis 1866 in Nizza war, liess eine kleine Kanone auf einer der unteren Terrassen der Colline du Château installieren weil seine Frau nie pünktlich zum Mittagessen kam. Diese Tradition wurde bis heute beibehalten. Die Kanone wurde mittlerweile durch eine Feuerwerksbombe ersetzt. Wenn ihr also in Nizza seid, erschreckt euch um 12 Uhr mittags nicht, so wie ich, die erstmal panisch gegoogelt hat weil alle anderen es ganz normal fanden.

Monaco

Monaco gehörte nie zu Frankreich, ist nach dem Vatikan der kleinste Stadtstaat der Welt und ist kein Mitglied der EU. Auf 2,02² km leben ca. 38.400 Menschen und die Einheimischen in Monaco nennt man Monegassen.

Die ersten beiden Fotos sind vom Fürstenpalast, dem offiziellen Sitz des Fürsten von Monaco, aus gemacht worden. Von dort kann man auf beiden Seiten große Teile der Stadt überblicken.

Wenn man mal richtig schicke Autos sehen will, ist man beim Casino von Monte Carlo auf jeden Fall richtig. Drei James Bond Filme wurden dort übrigens gedreht. Fun Fact: Monacos Einwohner haben in den Casinos wegen der Suchtgefahr Eintrittsverbot.

Durch Monaco führt auch eine Formel 1 Rennstrecke.

Wenn ihr in Monaco seid, denkt bloß daran, das Internet auszuschalten,  sonst erwartet euch eine hohe Handyrechnung.

Abschließend kann ich sagen: Ich hab mir Monaco ganz anders vorgestellt, irgendwie pompöser, schicker, besonderer. Trotz allem war es schön, mal dort gewesen zu sein.

Plage de Passable

Am Plage de Passable auf dem Saint-Jean-Cap-Ferrat waren wir zwei mal am Nachmittag nachdem wir uns am Vormittag, wo es noch ein bisschen kühler war, etwas angeguckt haben. Auch wenn es Kiessteine gab und es sehr voll war, hat es uns dort richtig gut gefallen. Wir hatten eine Luftmatratze und Schnorchelzeug mit, die Sommergadgets, die man bei über 30 Grad für einen schönen Tag brauch. Man konnte richtig weit raus schwimmen, weil es keine Wellen gab und die ganze Zeit durch das klare Wasser bis zum Boden schauen. Selbst wenn man auf der Luftmatratze eingeschlafen ist und ein kleines bisschen abgetrieben ist, war es nicht schlimm. Außerdem hat man, wenn man raus geschwommen ist, eine unglaubliche Aussicht auf die gegenüberliegende Küste. So haben wir also fast die ganze Zeit nur im Wasser verbracht. 5 Minuten vom Strand entfernt gibt es einen Parkplatz, den man natürlich, wie überall an der Côte d’Azur, jedenfalls im August in der Hauptsaison, an einer Parkuhr bezahlen muss. Wenn man noch nicht weiß, wie lange man bleiben möchte, kann man auch alle 2 Stunden zum Auto laufen und nochmal was nachschmeißen.

Villefranche-sur-mer

Villefranche-sur-mer haben wir uns am späten Nachmittag, nachdem wir am Plage de Passable waren, kurz angeschaut. Es ist ein super süßes kleines Fischerdörfchen. Man kann direkt am Wasser sitzen oder am Hafen entlang spazieren. Die farbenfrohen bunten Häuser geben dem ganzen einen ganz besonderen Flair. Interessant ist die Rue Obscure, eine etwas gruselige Straße, die unter den Häusern der Altstadt hindurchführt. Mit einem Eis sind wir durch die Straßen geschlendert und haben uns noch ein paar Retro-Postkarten gekauft.

Wenn ihr noch Fragen zu meinem Urlaub an der Côte d’Azur habt, meldet euch gerne bei mir, ich freue mich, wenn ich euch weiter helfen kann.

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