





Ich musste wirklich lachen als mir im Sommer, bei meinem ersten Besuch in Basel, erzählt wurde, was das Rheinbaden ist. Als ich dann die Menschen wie selbstverständlich im Rhein treiben sah, konnte ich meinen Augen kaum trauen, ich war fasziniert und erstaunt zugleich, es sah SO lustig aus! Für die Basler gehört es aber tatsächlich zum alltäglichen Leben in der Stadt dazu, da es im Sommer sehr heiß wird und der Fluss eine herrlich abkühlende Gelegenheit bietet. Manche wagen sogar in der Mittagspause einen erfrischenden Schwung in den Fluss.
Aber wohin mit den Klamotten? Denn, wenn man sich kilometerweit durch die Stadt treiben lässt, muss man das ganze doch auch wieder zurücklaufen, um seine Sachen abzuholen? Falsch- denn man nimmt seine Sachen einfach mit, in einem sogenannten Fisch-Säckli/Rheinschwimmsack/Wickelfisch, einem wasserdichten Badesack, der dich zusätzlich auch noch wunderbar über Wasser hält.
Die beste Einstiegsstelle für das Rheinbaden befindet sich am rechten Rheinufer, beim Tinguely-Museum. Wenn man dort einsteigt, hat man die längste Rheinschwimmstrecke vor sich. Man geht also ins Wasser und lässt sich mit der Strömung ungefähr 2 Kilometer durch das Stadtpanorama treiben. Auf diesem Weg gibt es zahlreiche Ausstiegsstellen, an denen oftmals auch Duschen stehen. Die letzte Ausstiegsmöglichkeit befindet sich unterhalb der Urli Fähre vor der Dreirosenbrücke.
Auch wenn das Ganze nach viel Spaß aussieht, ist die Strömung des Flusses nicht zu unterschätzen, selbst wenn man ein guter Schwimmer ist. Deshalb ist es ratsam, auf folgende Hinweise zu achten: Man sollte auf der Kleinbasler Seite (rechte Rheinseite) innerhalb der blauen Bojen, außerhalb der Schifffahrtsrinne schwimmen. Es passieren teilweise große Schiffe den Rhein, die keine Ausweichmöglichkeit haben, weshalb man auch keine Rheinüberquerung versuchen sollte. Außerdem muss man auf die Basler Fähren achten, die sich im regelmäßigen Takt mit der Strömung über den Rhein bewegen. Von Brücken springen ist verboten. Und sich an Bojen oder Brücken hängen, sollte unterlassen werden. Um einen Ausstieg zu finden, ist es am einfachsten, man lässt sich mit der Strömung ans Ufer treiben. Den letzten Ausstieg darf man in keinem Fall verpassen.
Auch ich, als Schisshase, habe den Sprung ins kühle Nass gewagt. Ich hatte an diesem schönen und sehr warmen Tag viel Zeit und spazierte am Rheinufer entlang bis ich zu der Einstiegsstelle beim Tinguely-Museum kam. Dort verbrachte ich bestimmt zwei Stunden, ich saß und guckte dem geschäftigen Treiben zu. Jung und Alt, Pärchen, Gruppen und Alleinschwimmende stiegen hintereinander in den Rhein und waren weg. Ich war mit einer Freundin verabredet, die versprach, uns einen Wickelfisch mitzubringen, um das Rheinbaden mal auszuprobieren. Die Strömung war wirklich stark und ich mochte mir nicht ausmalen, nicht mehr ans Ufer zu kommen oder den letzten Ausstieg zu verpassen. „Bist du dir sicher, dass wir das machen sollen?“ „Ja, das ist eine einmalige Gelegenheit, vielleicht machen wir es sonst nie, los zieh dich aus!“ Und schon stand auch ich zögerlich am Ufer und lies mich in den Fluss gleiten. Frisch war es auf jeden Fall, aber erfrischend. Ich habe das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Was für eine besondere Erfahrung, sich von einem Fluss bewusst so mitziehen zu lassen.