





In meinem ersten Blogeintrag geht es um das Thema Tauchen. Auf meinem Instagram- Account habe ich schon kurz erzählt, dass mich mein Ägypten-Urlaub im April mit einer Freundin auf die Idee gebracht hat, einen Tauchkurs zu machen. Nun ist das Thema hoch aktuell, denn ich fange in ein paar Tagen damit an und erzähle hier, wie es dazu kam.
Ich war in einem tollen Hotel in Marsa Alam, einer sehr ruhigen und der südlichsten Touristenregion Ägyptens, am Roten Meer. Ein Ort, an dem man sich super erholen kann und wo die Natur des Meeres noch etwas unberührter ist, als in anderen Gegenden Ägyptens. Deshalb ist er bei Schnorchlern und Tauchern beliebt. Dem Strand war ein Riff vorgelagert und man musste deshalb über einen langen Steg gehen, bis man schwimmen konnte. Als wir uns das erste Mal trauten, in dem tollen aber sehr tiefen Wasser zu baden, guckte ich durch die Schnorchel Maske und konnte meinen Augen kaum trauen. Unter meiner Freundin schwamm ganz langsam eine Schildkröte entlang. Täglich gab es dort Neues zu entdecken: Einen Feuerfisch, Seeigelfelder, einen Blaupunktrochen, Nemos und vieles mehr… Natürlich hat man vor der Tiefe und seinen Meeresbewohnern auch ganz schönen Respekt. Für die Sicherheit gab es dort den Rettungsschwimmer Ali, der darauf aufpasste, dass keiner zu weit raus schwamm oder zu dicht an das Korallenriff kam. Korallen sind sehr empfindlich und der Tourismus trägt leider einen großen Teil dazu bei, diese zu schädigen. Unvorsichtige Schnorchler und Taucher reißen Korallenstöcke ab, wenn sie sie mit der Hand oder den Flossen berühren. Zudem sind sie messerscharf, sodass man sich daran verletzen kann. Deshalb sollte man unter Wasser nichts berühren. Ali bot an, uns auf einer Schnorchel Tour am Rettungsring das Riff zu zeigen. Er kannte jede Koralle, jede Moränenhöhle und jeden Fisch. Es war unglaublich, was die Unterwasserwelt alles zu bieten hatte. Ein Aquarium – die Natur.
Manchmal saßen wir stundenlang einfach so da und beobachteten das bunte Treiben. Spaziergänger, Pärchen die Fotos machen wollen, Schnorchler, Schwimmer. An diesem Tag stand nicht Ali auf dem Steg, sondern Mohammed. Wir kamen ins Gespräch und redeten über das Wetter, da es sehr windig war an dem Tag. Er kannte sich wirklich gut aus und es stellte sich heraus, dass er Tauchlehrer war und gerade auf einen deutschen Urlauber wartete, der einen Tauchgang gebucht hat. Als die Tauchflaschen und Ausrüstung gebracht wurde, machten sich die beiden Taucher bereit. Ich beobachtete jeden Schritt, denn ich fand es faszinierend, mit was für einer Routine und Leichtigkeit sie ihre Ausrüstung anlegten. Ich war neugierig und stellte viele Fragen. Irgendwann bot Mohammed an, dass ich auf ein Schnuppertauchen mitkommen könnte. „Oh nein, danke“, sagte ich. Das ist mir zu spontan, ich bin nicht vorbereitet, die Wellen sind viel zu wild und und und.
Es hat nicht lange gedauert und ich schlüpfte in den Neopren-Anzug. Mir wurde Blei angelegt und die wichtigsten Handzeichen für die Unterwasserkommunikation erklärt – dann ging es los. Es war so windig und wellig, dass nicht einmal Schnorchler im Wasser waren und es gestaltete sich schwierig mit Tauchflasche auf dem Rücken und in kompletter Montur die Stufen runter zu gehen und einen Einstieg ins Wasser zu finden. Im Wasser angekommen, hat mir Mohammed nochmal das Wichtigste erklärt und dann tauchten wir ab. Er hatte mich die ganze Zeit fest im Griff und ich habe mich sicher gefühlt, obwohl ich wahrscheinlich nicht mal im Stande war aufzutauchen, wenn es nötig gewesen wäre. Wenig strampeln um wenig Luft zu verbrauchen, die Arme am Körper halten und geniessen- das waren meine Aufgaben. Und natürlich immer schön atmen, was auch nicht so leicht fällt, wenn es sonst natürlich passiert und du dir jetzt aktiv deine Luft heran „ziehen“ musst. Mohammed hat hier und da mal einen Knopf an meiner Ausrüstung gedrückt und ich versuchte meine volle Aufmerksamkeit auf das zu legen was unter mir war und um mich herum und über mir. Was ich sah war zwar toll, trotzdem war ich viel mit dem Atmen und den Bewegungen unter Wasser beschäftigt, sodass ich mich nicht gänzlich auf Fische und Umgebung konzentrieren konnte.
Irgendwann verspürte ich leichten Schmerz im Ohr und habe etwas Panik bekommen, weshalb ich das Zeichen fürs Aufsteigen geben musste. An der Oberfläche sah ich, wie weit wir vom Steg weg waren und es war sehr anstrengend, sich mit Flossen und allem drum und dran über Wasser zu halten. Er meinte, wir müssten nochmal ein paar Meter runter, weil die Wellen am Steg sehr stark waren. Wir tauchten also nochmal ab und zum Steg zurück. Als wir zurückkamen, war mir kalt, ich war erschöpft und durstig, aber sehr froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Beim Tauchen erlangt man nochmal einen tieferen und ganz anderen Einblick ins Meer als beim Schnorcheln. Aber, auch wenn ich bis zu dem Zeitunkt schon drei Mal tauchen war, habe ich das Gefühl, je älter ich werde, desto mehr Angst habe ich vor Vielem. Meine Freundin ließ sich genauso überreden wie ich und startete mit Mohammed in ihren ersten Tauchgang. Sie war begeistert. Für uns gab es an diesem Tag kein anderes Thema. Am Abend sind wir mit Mohammed und seinen Kolleginnen und Kollegen aus der Tauchschule in einen benachbarten Ort, nach Port Ghalip, gefahren. Wir tranken Pfefferminztee, erfuhren einiges über Land und Leute und sprachen viel übers Tauchen. Tauchlehrer fühlen sich im Wasser Zuhause und mit Haien tauchen soll wohl, für mich komplett unverständlich, das Größte sein. Vom Tauchgebiet Elphistone über Tauchsafaris, bis hin zu Dugongs erfuhr ich in den nächsten Tagen des Urlaubs viel. Und ich wollte noch mehr über diesen Sport lernen. Für mich stand schnell fest, dass ein Tauchkurs gemacht wird, noch dieses Jahr. Um dann dorthin zurück zu kommen und ohne Panik die einmalige Unterwasserwelt des Roten Meeres genießen zu können.